Fellbacher Kirchen für die Kongo-Kampagne

Ndwenga e.V. ist Mitglied im Unterstützerkreis der Kongo-Kampagne, die sich für den Schutz der Frauen im Kongo einsetzt.

In der Demokratischen Republik Kongo (DRC) wird sexualisierte Gewalt oft gezielt als Kriegswaffe eingesetzt. Frauen und Kinder werden körperlich und seelisch verletzt und traumatisiert und die Täter bleiben meist straflos. Dabei wird die Gewalt durch den Kampf um Rohstoffe und deren illegalen Abbau vorangetrieben, vor allem im rohstoffreichen Ostkongo. Die Kongo-Kampagne wurde daher ins Leben gerufen, um sich gemeinsam mit Friedensnobelpreisträger Dr. Denis Mukwege für die Beseitigung der Straflosigkeit der Täter einzusetzen sowie deutsche und europäische Unternehmen zur Wahrung der Menschenrechte in ihrer Rohstoffbeschaffung zu verpflichten.

Neben dem Verein setzen sich auch zwei Fellbacher Kirchengemeinde für die Kampagne ein und beteiligten sich so gemeinsam an der Unterschriftenliste für die Kongo-Kampagne, die in der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde in Fellbach bis Ende Mai auslagen. An einem Mast vor der Kirche Sankt Johannes Evangelist sowie vor der Kirche Maria Regina hing ein 4 Meter langer schwarz-gelber Banner, der die Passanten auf die Aktion aufmerksam machte. Die Kampagne wurde begleitet durch zahlreiche Veranstaltungen, um die Fellbacher Bevölkerung sachkundig über das Thema zu informieren und sie so in die Lage zu versetzen, bewusst eine Entscheidung für oder gegen eine Unterschrift zu treffen. Dafür wurde eine 5-köpfige AG gegründet, die begleitende Maßnahmen entwickeln hat, um die Kongokampagne in Fellbach bekannt zu machen.

So wurde beispielsweise eine Handysammelaktion durchgeführt, bei der nicht gebrauchte und ungenutzte Handys abgegeben werden konnten. So werden diese Rohstoffe dem Wertstoffkreislauf wieder zugefügt bzw. umweltgerecht recyclet bzw. entsorgt. Diese Aktion hat soviel Anklang gefunden, dass sie fortgesetzt wird, sodass weiterhin Handys in der Pfarrer-Sturm-Strasse abgegeben werden dürfen. Der Erlös kommt Bildungs- und Gesundheitsprojekten zugute.
Außerdem fanden mehrere online Veranstaltungen statt. Die erste Veranstaltung berichtete über die Auswirkungen des großen Hungers nach Rohstoffen der deutschen Industrie auf die kongolesische Wirtschaft und auf die Menschen. Durch persönliche Erzählungen wurden die Zuhörer und Zuschauer mit in den Kongo der 90er Jahre geführt, um die heutigen Auswirkungen auf die Menschen, vor allem auf die Frauen, zu verdeutlichen.
Eine weitere Veranstaltung gab Einblicke in das Leben des Friedensnobelpreisträgers Dr. Denis Mukwege und seinen Kampf für die Genesung der Frauen in Osten des Kongos. Die in den Traumazentren für vergewaltigte Frauen entwickelten therapeutischen Maßnahmen werden heute auch in anderen Ländern Afrikas umgesetzt. 
Abschließend berichtete Cathy Plato, Vorstand und Gründerin des Ndwenga Vereins, in einer weiteren Veranstaltung über die Lage im Kongo und wie es dazu kommen konnte, dass die Situation sich derart verschärft hat.
Zusätzlich wurden an mehrere Orten Erinnerungen an die Petition angebracht, von Oeffingen bis zum Lindle waren an christlichen Gebäuden die schwarz-gelben Poster der Aktion zu sehen. 

Fellbach hat gezeigt, dass die Menschen bereit sind im Sinne der 17 Nachhaltigkeitsziele zu handeln, dass es vielen doch nicht egal ist, ob Reichtum auf Armut und Leid von Menschen aufbaut und dass ihnen Gerechtigkeit und Frieden weltweit wichtige Themen sind. Die Mitglieder des Vereins haben sich riesig gefreut, dass sich so viele Fellbacher der Aktion angeschlossen haben. Vor allem der Einsatz der Kirchen, sich online oder über Unterschriftenlisten solidarisch mit Frauen in der Demokratischen Republik zu zeigen, verdient den herzlichen Dank des ganzen Vereins!
 

Schreibe einen Kommentar