Baumprojekt: Bäume pflanzen fürs Klima

Ndwenga hat ein Baumprojekt ins Leben gerufen, das durch die Baumpflanzungen nicht nur zum besseren Klima beiträgt, sondern durch die Bildungskomponente des Projekts auch noch die Klimaschützer von Morgen im Kongo ausbildet.

Die Baumpflanzaktion in der demokratischen Republik Kongo ist unsere Antwort auf eine Ausschreibung des Rems-Murr-Kreises für Projekte aus der Region, die sich für den Klimaschutz und die Einsparung von CO2-Emissionen einsetzen. Unser Projekt wurde ausgewählt und erhielt vom Kreis den höchstmöglich finanziellen Anteil (6.650 €).  Mit den finanziellen Mitteln des Landkreises, des Preisgeldes aus dem Wettbewerb aus Fellbach, der Unterstützung des Redaktionskreises der Fellbacher Weltwochen in Höhe von 2.000,00 € (Ndwenga wurde zum vierten Mal in Folge als eine der drei Gewinner des Wettbewerbs „Meine. Deine. Eine Welt“ der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit (SEZ) ausgezeichnet) und der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Evangelist, die das Projekt zur Bewahrung der Schöpfung ebenfalls mit 1.000,00€ unterstützt, sowie der ehrenamtlichen Arbeit des Vereins Ndwenga e.V. konnte das Projekt vollständig finanziert werden. Durch unser Projekt sind alle Institutionen global tätig und unterstützen subsidiär die Nachhaltigkeitsstrategie des Kreises, des Landes und des Bundes. Die Umsetzung des Projekts wurde gemeinsam mit dem Partner in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa geplant und anschließend in drei Phasen durchgeführt.

I: Themenwoche im CS Ndwenga

II: Baumpflanzaktion

III: Auswertung & Evaluierung

Themenwoche „Klima und Umwelt“ für die Schülerinnen und Schüler von CS Ndwenga

Die 17 Nachhaltigkeitsziele wurden von den Vereinten Nationen festgelegt, um bis 2030 eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, ökologischer und sozialer Ebene zu sichern. Neben dem Nachhaltigkeitsziel 13 zum Klimaschutz sollten die vom Rems-Murr-Kreis ausgeschriebenen Umweltprojekte auch zwei weitere Nachhaltigkeitsziele behandeln. So wurde für das Projekt im Kongo auch das Nachhaltigkeitsziel 4, für wertvolle Bildung verfolgt und in der ersten Projektphase eine grüne Woche an der Partnerschule des Vereins „Complexe Scolaire Ndwenga“ ausgerufen, bei der 700 Schülerinnen und Schüler der Schule vieles über Umwelt und Umweltschutz gelernt haben. Die Lehrer und Lehrerinnen wurden mit den Grundsätzen der 17 Nachhaltigkeitsziele vertraut gemacht und pädagogisches Material für die gesamte Schule entwickelt. Eine Woche lang wurde über die Natur, verschiedene Baum- und Pflanzenarten und insbesondere die Baumpflanzung als Mittel zur Kompensation von CO2-Emissionen gesprochen. Anschließend wurden 45 Jugendliche als Umweltranger ausgebildet, die nun als „Botschafter für Mutter Natur“ in der Schule und in ihren Familien unterwegs sind. Corona-bedingt musste der Projektbeginn um drei Monaten verschoben werden, denn auch in Kinshasa war kein Präsenzunterricht möglich. Mit neuen Hygienekonzepten und sinkenden Infektionszahlen konnte die Baumpflanzung dann zu Beginn 2021 starten.

Baumpflanzungen für einen höheren CO2-Ausgleich auf der Ferme Florida

Als weiteres Nachhaltigkeitsziel wurde mit diesem Projekt das dritte Ziel für Gesundheit und Wohlergehen angestrebt. Neben der Baumaktion auf dem Schulgeländer sollte eine große Fläche auf der „Ferme Florida“ etwa 30 Kilometer außerhalb von Kinshasa mit neuen Bäumen bepflanzt werden. In Deutschland wäre das einen Katzensprung, wie die Strecke zwischen Fellbach und Sulbach, die manche täglich zur Arbeit zurücklegen. In Kinshasa ist diese Entfernung angesichts des schlechten Straßenzustandes und des Verkehrsaufkommens einer 12 Millionen Stadt kaum zu bewerkstelligen. Deswegen halfen lokale Landwirte dabei, die Vielzahl an Setzlingen einzupflanzen. In der Anfangsphase beaufsichtigten die Bauern die empfindlichen Bäume mit besonderer Aufmerksamkeit, da diese eine regelmäßige Pflege benötigen. Zwischen den Bäumen, die in 4 bis 5 Meter-Abständen zueinander eingesetzt wurden, dürften sie im Gegenzug Gemüse anbauen. So tragen sie zu einer preiswerten und gesunden Ernährung der lokalen Bevölkerung bei und können ein zusätzliches kleines Einkommen erwirtschaften. Damit kommt das Projekt auch dem Nachhaltigkeitsziel 1 von weniger Armut in der Welt näher.

Auswertung und Weiterentwicklung des Projekts für andere Schulen

Innerhalb von vier Monaten konnten so seit Ende März 2021 mehr als 3.000 Bäume eingepflanzt werden, die umgerechnet ca. 33 Tonnen CO2 Einsparung bringen. Ein voller Erfolg für die Baumpflanzaktion! Nun befindet sich das Projekt in der dritten Phase, der Abschlussphase. Mit der Auswertung sollen Erkenntnisse und Erfolge in der Umsetzung festgehalten werden, um als Pilotprojekt auch an anderen Orten als Vorbild zu gelten, wie Klimaschutz und Klimabildung in Schulen der afrikanischen Diaspora durch lokale Akteure umgesetzt werden können.