Hilferuf aus Kinshasa

Jetzt wenn leichte Lockerungsmaßnahmen in Deutschland stattfinden, werden erstt die Auswirkungen der Coronakrise in Afrika sichtbar. Die meisten Fälle in der Demokratischen Republik Kongo konnten auf Menschen, die einen Aufenthalt in Asien oder in Europa hatten, zurückverfolgt werden. Am 17. April 2020 zählte man 307 infizierte, 25 Tote und 26 geheilte.

Der Kongo hat ca. 82 Millionen Einwohner und ist mir 2.344.858 km² dabei ungefähr 6 Mal größer als Deutschland. Der Staat ist aber nicht so reich wie Deutschland und auch nicht so organisiert. So ist die Situation in dieser Zeit der Kontaktsperre besonders schwer für die Menschen, die zu Hause bleiben müssen und kein Einkommen haben. So auch die Lehrenden und Mitarbeiter der Schule Ndwenga in Kinshasa.

Es ist üblich in der DR Kongo Schulgeld zu zahlen. Mit diesem Geld werden alle Ausgaben der Schule bestritten, genauso die Instandshaltungskosten wie auch die Gehälter der Lehrerschaft wie diejenigen der Mitarbeiter (Hausmeister, etc.). Da die Schulen geschlossen sind, wird kein Schulgeld bezahlt und dadurch bekommen die Mitarbeiter keine Gehälter. Da die viele Menschen von der Hand in den Mund leben, haben die wenigsten Familien Ersparnisse, auf die sie in der Zeit der Krise zurückgreifen könnten.

So erreichte den Fellbacher Verein Ndwenga e.V. einen Hilferuf aus Kinshasa. Der Koordinator der ONEP (Organisme Ndwenga pour l´Éducation et le développement intégral de la population) Jean Claude Mpembele, der 2017 als Mitglied einer Delegation aus Kinshasa Fellbach besuchte rief die Geschäftsstelle von Ndwenga in Fellbach an, schilderte die schwierige Situation des Personals und bat um Unterstützung.

Eine außerordentliche Vorstandssitzung fand Mitte April 2020 statt. Außerordentlich war diese Sitzung aus 2 Gründen. Einmal, weil sie kaum eine Woche nach der ordentlichen Sitzung stattfand und, zweitens, weil aufgrund der Kontakteinschränkungen zum ersten Mal eine digitale Videokonferenz abgehalten wurde.

Hauptthema war die Anfragen aus Kinshasa und das weitere Vorgehen in der Zeit von Corona. Die Summe aller Gehälter beträgt 9.500,00 US $ und so entschied sich der Vorstand, die Hälfte dieser Summe als eine einmalige und außergewöhnliche Unterstützung nach Kinshasa zu schicken. Eine Auslandsüberweisung wurde bei der Bank am Württemberg in Auftrag gegeben. Wir rechnen mit der Dauer einer Woche bis das Geld vor Ort sein wird und den Menschen bei ihren täglichen Ausgaben helfen kann.

Trotz diese außerordentlichen Ausgabe hofft Ndwenga e.V. seine restlichen Vorhaben noch durchführen zu können. Aber diese Unterstützung war einfach wichtig für das Überleben unsere Mitarbeiter vor Ort.

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